Montag, 5. August 2013

Fußball im ORF – Warum kennt sich keiner aus?

Zugegeben: Beim gestrigen „Spitzenspiel“ der Bundesliga, bei dem Rapid trotz 90 Minuten in Unterzahl Sturm Graz mit 4:2 bezwang, gab es einige umstrittene Szenen. Dass jedoch die meisten davon durch die „Experten“ des ORF – Rainer Pariasek und Roman Mählich – völlig falsch analysiert wurden, tut trotzdem ziemlich weh.

Szene 1:
In Minute 80 erzielt Sturm ein Tor, welches vom Schiedsrichter Mag. Markus Hameter völlig zurecht wegen Abseits aberkannt wurde. Der ORF schaffte es aber weder direkt im Anschluss an die Szene noch in der Analyse nach dem Spiel, die Aktion im richtigen Moment zu stoppen. Immer zeigte man das Standbild ca. 1 Sekunde vor dem Abspiel, als Vujadinovic einen Pass andeutet. Hier war Beichler noch nicht vor dem letzten Rapidverteidiger, beim Zuspiel selbst allerdings schon. Man sieht ganz deutlich, dass Beichler bereits m Strafraum steht, während alle Rapidler noch einen Schritt davor sind. Also klares Abseits statt Fehlentscheidung.

Szene 2:
In der 77. Spielminute erzielt Brian Behrendt durch einen phänomenalen Weitschuss das 3:1 für Rapid. Nach Ansicht der ORF-„Experten“ war dieser Schuss für Sturm-Keeper Gratzei durchaus haltbar. Auch das ist bei genauerer Betrachtung unsinnig. 3 Verteidiger der Grazer verdeckten ihm die Sicht, dazu zieht sich der Ball noch ein ordentliches Stück nach außen, bevor er einschlägt. Dieser Ball ist für keinen Keeper der Welt haltbar, Gratzei daher auch überhaupt kein Vorwurf zu machen.

Szene 3:
In der 92. Minute trifft Sturm Graz erneut, wieder erkennt Schiri Hameter das Tor nicht an. Erneut legen sich alle beim ORF sofort wieder fest: Das Tor war regulär, weil keiner im Abseits stand. Dabei ist in keiner Einstellung zu erkennen, ob Hameter überhaupt wegen Abseits abgepfiffen hat oder nicht viel eher wegen dem möglichen Handspiel des Grazers. Dieses lässt sich zwar auch nicht beweisen, wäre aber deutlich logischer. Ob es nicht gleichzeitig ein Foul von Schrammel war, lässt sich diskutieren, wurde aber vom ORF ebenfalls nie erwähnt.









Schlussendlich hat sich gestern wieder einmal gezeigt, dass beim ORF keiner da ist, der kontrolliert, was die Experten von sich geben. Peinlich auch, dass diese Aussagen von vielen Medien ohne Überprüfung übernommen wurden und so weiter verbreitet wurden. Alles zusammen spricht das nicht gerade für die österreichische Sportmedienlandschaft.

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