Donnerstag, 25. Juli 2013

Austria gegen FH Hafnarfjörður – Gegneranalyse!

Logo von FH Hafnarfjörður
Am Dienstag startet für die Austria und Salzburg die Champions League-Saison. Während die Salzburger über den Platzierungsweg  mit Fenerbahce Istanbul einen starken und international bekannten Gegner zugelost bekommen haben, trifft die Austria auf den isländischen Meister FH Hafnarfjörður (1:0 A/2:1 H gegen FK Ekranas/LIT).  Aber was hat es mit diesem Verein eigentlich auf sich?

Geschichte

Fimleikafélag Hafnarfjarðar, so heißt der Verein offiziell, wurde am 14. Oktober 1929 gegründet. In den 30er-Jahren fusionierte der Verein mit Haukar Hafnarfjörður zu ÍBH Hafnarfjörður, 1961 löste man die Partnerschaft jedoch wieder auf. 
Im neuen Jahrtausend hat man sich zum Topverein in Island etabliert, seit 2003 belegt man jedes Jahr einen der ersten beiden Plätze in der isländischen Meisterschaft, dazu gewann man 2007 und 2010 den Pokal und 2002, 2004, 2006, 2007 und 2009 den Ligapokal.
International konnte man bisher noch keine allzu großen Erfolge feiern, im Vorjahr scheiterte man in der Europa-League-Qualifikation nach einem Weiterkommen über den USV Eschen-Mauren (die Liechtensteiner spielen in der vierthöchsten Schweizer Liga) an AIK Stockholm, konnte in Schweden aber immerhin ein 1:1 holen. 
Neben der Fußballsektion gibt es noch eine weitaus prominentere Handballabteilung sowie Leichtathleten und Fechter.


Stadion


Das Stadion namens Kaplakriki ist den Bildern nach zu urteilen nicht unbedingt ein Hexenkessel. Es hat eine Kapazität von 6.000 Personen, wobei es nur für 2.200 Leute Sitzplätze gibt. Was für selbst für einen Österreicher klein klingt, ist für isländische Verhältnisse schon riesig, denn das (oder die?) Kaplakriki ist nach dem Nationalstadion in Reykjavik das zweitgrößte Stadion Islands. Andere Vereine  spielen in der ersten Liga dagegen sogar nur in „Arenen“, die knapp 1000 Fans Platz bieten.

Trainer

Coach Heimir Guðjónsson ist bereits seit 2008 der Chef bei FH, zuvor war er Co-Trainer unter dem späteren Nationaltrainer Ólafur Jóhannesson und zwischen 2000 und 2005 war der heute 44-Jährige selbst bei FH im Mittelfeld aktiv.  

Kader

Aktuell steht bei FH kein Nationalspieler im Kader, Mittelfeldtalent Einar Karl Ingvarsson spielt aber immerhin in der U21 Islands und 8 Spieler haben zumindest schon ein Länderspiel für das A-Team absolviert (die meisten übrigens nur unter dem oben bereits erwähnten Ólafur Jóhannesson).
3 englische Legionäre findet man im Kader: Sam Tillen spielte immerhin im Nachwuchs von Chelsea, ehe er nach einem Zwischenstop in Brentford (67 Spiele in der dritten Liga) den Sprung nach Island machte und über Fram Reykjavik in Hafnarfjörður landete. Linksverteidiger Danny Thomas absolvierte für Leicester City 2000 vor 13 Jahren sogar 3 Spiele in der Premier League, später schaffte er noch 163 Spiele in der League Two (4. Spielklasse) und spielt nun seit einem Jahr für FH. Der dritte im Bunde – Dominic Furness – hat eine weitaus weniger prominente Vita und im Internet außer einem Twitter-Profil (https://twitter.com/DomFurness) keine Spuren hinterlassen.  
Ansonsten gelten Björn Daníel Sverrisson (23 Jahre, Zentrales Mittelfeld, 89 Erstligaspiele in Island) und Torjäger Atli Vidar Björnsson (33 Jahre, Stürmer, 87 Erstligaspiele, 49 Tore) als Stars des Teams.  Sehr talentiert dürfte Krisitján Gauti Emilsson sein, der heute 20-Jährige wechselte 2010 für 800.000 € zum FC Liverpool, kehrte 2012 allerdings wieder zu seinem Stammverein zurück.
Weitere Spieler mit Auslandserfahrung sind Verteidiger Gudmann Thórisson (35 Zweitligaspiele in Norwegen bei Nybergsund), Mittelfeldspieler Holmar Örn Runarsson (25 Spiele in der dänischen Superligaen für Silkeborg) und Linksaußen Ingimundur Níels Óskarsson (5 Zweitligaspiele in Norwegen bei Sandness).

Taktik in der 2. Qualifikationsrunde


Im Hinspiel in Litauen versuchte FH vor allem über Konter zum Erfolg zu kommen, das 1:0 resultierte aus einem Kopfball nach einem Freistoß. Dass man dieses Spiel gewinnen konnte, grenzt (zumindest nach der von Ekranas geschnittenen Zusammenfassung auf YouTube) fast schon an ein Wunder, so waren die Litauer drückend überlegen und hatten einiges Pech mit Schiedsrichterentscheidungen und dem Aluminium. FH startete in einem 4-4-2 mit Doppelsechs, wobei die beiden 6er keine reinen Defensivspieler sind (einer ist laut transfermarkt.at sogar ein Flügelstürmer?!) 

Beim Rückspiel zu Hause agierten die Isländer in einem 4-3-3-System, wobei sie auch hier defensiv schwere Probleme hatten. Mehr kann man aus dem wirklich dürftigen Privatvideo-Material leider nicht herauslesen.

Fazit

Eine Mannschaft, die gegen Ekranas Panevezys schon schwere Abwehrprobleme gehabt hat, darf für den österreichischen Meister wirklich kein Problem sein. Dennoch sollte man die Aufgabe nicht all zu locker nehmen, denn ein zweites Düdelingen wäre für den gesamten österreichischen Fußball eine Katastrophe.

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