Dienstag, 4. Juni 2013

Große Saisonanalyse!

Die Bundesligasaison 2012/13 ist beendet, mit dem FC Pasching ist auch der Cupsieger gefunden. Es ist Zeit für die große Saisonanalyse:

FK Austria Wien

Eine rundum gelungene Saison für die Wiener. Souveräner Meistertitel, dazu wurde Philipp Hosiner Torschützenkönig und von der Bundesliga als Spieler der Saison ausgezeichnet, einzig die Cup-Finalniederlage gegen Regionalligist Pasching sorgte zum Saisonabschluss für lange Gesichter am Verteilerkreis.

Der Titel ist vor allem einem Mann zu verdanken: Cheftrainer Peter Stöger. Während sich die Austria-Mannschaft im Frühjahr unter Ivo Vastic noch so schlecht wie lange nicht mehr präsentierte und sogar das internationale Geschäft verfehlte, schaffte es der 47-jährige Wiener aus dem Team im Handumdrehen eine Meisterelf zu formen. Und das, obwohl die Transfers größtenteils danebengingen. Abgesehen von Stürmerstar Philipp Hosiner, der sich als Volltreffer herausstellte, stießen im Sommer mit Sebastian Wimmer und Thomas Murg nur zwei Nachwuchshoffnungen zur Austria. Ach ja, und natürlich der Megaflop Dare Vrsic, für den zwar 500.000€ an Olimpia Ljubljana überwiesen wurden, der bei seinen 17 Einsätzen (5x ein-, 9x ausgewechselt) seinen Preis aber nur äußerst selten rechtfertigen konnte.  In der Rückrunde durfte er gar nur 4x auf dem Platz seine „Qualitäten“ zeigen, auch 0 Tore und 2 Assists sprechen bei einem Offensiven Mittelfeldspieler nicht unbedingt für eine gelungene Saison.

Auch Winterneuzugang und Rückkehrer Nacer Barazite konnte seine Stärken im Frühjahr nur selten auf dem Platz zeigen. Er wurde durch eine komplizierte Knieverletzung länger aus dem Gefecht gesetzt und kam so nur zu 5 teilweise sehr kurzen Einsätzen. Dennoch scheinen die Verantwortlichen in Favoriten von ihm überzeugt zu sein, aktuell scheint es so, als würde die Kaufoption, die mit seinem Stammverein AS Monaco vereinbart wurde, gezogen werden. Die Bestätigung wird wohl im Laufe der Woche erfolgen.

FC Red Bull Salzburg

Bei den Bullen gilt es erneut eine erfolglose Saison zu verarbeiten. In allen Wettbewerben wurden die selbst gesteckten Ziele verfehlt, und das trotz einer spielerischen Steigerung unter Coach Roger Schmidt und der besten Punkteausbeute in der Vereinsgeschichte. Doch es begann schon im Sommer mit dem Untergang, als man in CL-Quali-Runde 2 an Düdelingen scheiterte.

Auch auf nationaler Ebene blamierte man sich im Cup-Halbfinale gegen die eigene „Filiale“ Pasching, die schlussendlich auch den Meister im Finale bezwang und sich so den Titel holte. Dazu noch der zweite Platz gegen die übermächtige Austria und schon ist eine schwache Saison perfekt.

Doch die Zukunftsaussichten für die Salzburger sind exzellent. Mit Spielern wie Mané, Kampl, Soriano und Alan hat man den wohl stärksten Kader in der Red Bull-Ärä zusammengestellt, Trainer Roger Schmidt ist ein absoluter Fachmann. Dennoch knistert es im Bullenstall, angeblich dürfte die Amtszeit des Deutschen im Sommer schon wieder enden, er scheint dem Ruf des 1. FC Köln zu folgen. Sollte er doch bleiben, sind die „Dosen“ nächstes Jahr haushoher Titelfavorit.

SK Rapid Wien

Eine durchschnittliche Saison, die sich sehr schwach anfühlte, erlebten die Rapid-Fans heuer. Dabei schaffte man es als einziges heimisches Team in die Gruppenphase der Europa League, erreichte mit dem internationalen Geschäft das Ziel in der Liga und kam im Cup immerhin ins Viertelfinale (wo man wie die Austria und Salzburg an den Paschingern scheiterte). Doch die scheußlichen Leistungen der Mannschaft unter Peter Schöttel und der große Rückstand auf den Stadtrivalen zusammen mit der blamablen Serie in den Derbys (nur 1 Punkt aus 4 Spielen) färbte die Saison dunkel und trübt somit das Saisonfazit.

Erst unter Neo-Coach Zoran Barisic fand die Mannschaft zumindest teilweise zu ansehnlichem Fußball zurück und die Spieler kämpften wenigstens wieder auf dem Platz. Man kann nur hoffen, dass die Transfers im Sommer besser werden als vergangenes Jahr, als mit Stürmer Terrence Boyd (technisch auf Regionalliganiveau) und Innenverteidiger Gerson (schwache Leistungen und angebliche abendliche Eskapaden) zwei Neuzugänge die Erwartungen nicht erfüllen konnten.

Sturm Graz

Glück gehabt – so könnte man die Saison der Steirer betiteln. Nach einem schwachen Herbst und einer noch schwächeren ersten Frühjahrshälfte unter Peter Hyballa folgte ein unterirdisch schwaches Saisonfinish unter Interimstrainer Markus Schopp. Dennoch schaffte man es (auch dank der Unfähigkeit der Wolfsberger und Rieder) in die Europa League-Qualifikation.
Wenn der Meister von 2010 nicht endgültig im Mittelmaß der Liga versinken will, muss im Sommer ein Neuanfang gemacht werden.  Der neue Coach Darko Milanic (bis jetzt NK Maribor) muss sich so schnell wie möglich daran machen, gemeinsam mit dem bisher unglücklich agierenden Generalmanager Gerhard Goldbrich einige Spieler auszusortieren und den Kader zu verstärken. Mit Anel Hadzic und Daniel Offenbacher sind schon zwei Neuzugänge da, um den Ansprüchen gerecht zu werden, sollten jedoch noch einige weitere Verstärkungen folgen.

Wolfsberger AC

Pech gehabt – so könnte man die Saison der Kärntner betiteln. Der Aufsteiger startete durchwachsen in die Liga, konnte sich aber im Laufe der Saison immer weiter steigern und verpasste am letzten Spieltag nur durch die eigene Unfähigkeit einen Platz in der Europa-League-Qualifikation.

Trainer Nenad Bjelica leistet im Lavanttal wirklich gute Arbeit, formte aus einem wenig prominenten Kader eine starke Truppe und hält so die Kärntner auf einem guten Weg Richtung Etablierung in der höchsten Spielklasse. Wenn der gesamte Verein so weiterarbeitet wie in dieser Saison, steht einem langen Aufenthalt in der Erstklassigkeit nichts im Weg.

SV Ried

In dieser Saison gab es eigentlich kein Mittelfeld in der Liga – und wenn doch, dann war es die SV Ried. Die Innviertler waren schlussendlich deutlich von der Europa League entfernt, hatten aber noch weniger mit dem Abstieg zu tun. Dennoch war es für Rieder Verhältnisse eine aufregende Saison, da der im Sommer verpflichtete Trainer Heinz Fuchsbichler bereits im November seinen Sitz räumen musste, den nach einer kurzen Übergangsphase unter Langzeit-Assistent Gerhard Schweitzer seit Dezember Michael Angerschmid innehat.

Im Sommer wird für ihn und Manager Stefan Reiter einiges zu tun sein, um den Standard der letzten Jahre zu halten, mit Nacho, Meilinger und Hadzic verlassen mehrere Säulen der letzten Jahre den Verein. Keine ungewohnte Situation jedoch, verlieren die Rieder doch jede Saison mehrere Stammspieler an prestigeträchtigere Klubs.

SC Wiener Neustadt

Vor der Saison noch als Fixabsteiger gehandelt, konnte sich die Truppe von Heimo Pfeifenberger durch ein gutes Finish doch noch in der Bundesliga halten. Mit einer jungen, talentierten Mannschaft zeigten die Niederösterreicher teilweise erfrischenden Fußball. Auffallend war, dass man trotz der nicht gerade beeindruckenden Kulisse in der Heimat deutlich erfolgreicher war als auswärts. Vielleicht waren die Gegner ja auch geschockt von der Stille im „Stadion“ der Neustädter, denn im Schnitt verirrten sich nur 2.871 manchmal zahlende Fans auf die „Tribünen“.

Auch in der nächsten Saison wird es für die seit dem MAGNA-Ausstieg finanzschwachen Niederösterreicher schwer mit dem Klassenerhalt, doch vermutlich schaffen es die Verantwortlichen auch heuer wieder, einen preiswerten und trotzdem qualitativ akzeptablen Kader zusammenzustellen.

Wacker Innsbruck

Eigentlich eine ziemlich verkorkste Saison für die Tiroler. Walter Kogler musste schon im Oktober seinen Platz räumen, Nachfolger Roland Kirchler fiel der Öffentlichkeit hauptsächlich durch Beleidigungen oder sogar Tätlichkeiten gegenüber den Schiedsrichtern auf, schaffte aber schlussendlich doch den Klassenerhalt. Dabei muss man sich aber auch beim WAC bedanken, ohne deren Mithilfe am letzten Spieltag die Tiroler jetzt in Liga 2 wären.

Auch in den nächsten Jahren wird es für die Innsbrucker wohl ein Existenzkampf, denn auch heuer konnte die Lizenz erst im letzten Moment gesichert werden. Große Sprünge am Transfermarkt werden nicht möglich sein, doch der überalterte Kader bräuchte dringend einige Verstärkungen, um nächstes Jahr weniger um den Klassenerhalt zittern zu müssen

FC Admira Wacker

Auch in der Südstadt hieß es Zittern bis in die letzte Sekunde, erst am letzten Spieltag konnte man durch den Sieg gegen Mattersburg den Ligaverbleib sichern. Zuvor war man nach schwachen Leistungen und unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen immer tiefer in den Abstiegskampf gerutscht. Auch finanziell sind die Niederösterreicher nicht unbedingt gut situiert, wie das andere Wacker mussten auch sie bis zum letzten Moment um die Lizenz zittern.

Die Defensivschwächen müssen dringend ausgebessert werden, auch im Tor hat man nach der Langzeitverletzung von Jürgen Macho wieder ein Problem. Einige Arbeit wartet also auf die Zuständigen, um den Kader für die nächste Saison auf ein erstligareifes Niveau zu bringen.

SV Mattersburg

Am Ende ging alles schief. Die Unabsteigbaren aus dem Burgenland sind abgestiegen, am letzten Spieltag hat man trotz bester Ausgangslage durch eine Niederlage gegen die Admira alles verspielt. Dennoch sind sie von allen Abstiegskandidaten am besten für die zweite Liga gerüstet, der Verein steht auf gesunden Beinen, die Spieler haben langfristige Verträge und die Nachwuchsarbeit funktioniert bestens.


Trotzdem wird es schwer, nächste Saison sofort wieder nach oben zu kommen, da man in der Heute-für-Morgen-Erste-Liga auf starke Gegner wie Altach, Austria Lustenau, Kapfenberg oder St. Pölten trifft, die alle das Ziel haben, sich in den nächsten Jahren in der Bundesliga festzusetzen.

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